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Lkw-News vom 19.10.2006 
Tiefensee: Förderprogramm für die Anschaffung emissionsarmer Fahrzeuge bei der 
Europäischen Kommission beantragt 
"Transport und Logistik sind entscheidend für die Dynamik und Entfaltung einer 
Volkswirtschaft. Durch die Globalisierung steigt der Transportbedarf. Für 
Deutschland werden zwischen 1998 und 2009 zwölf Prozent Steigerung erwartet. Mit 
der wachsenden Bedeutung von Transport und Logistik muss der Güterverkehr noch 
effizienter organisiert werden", sagte Bundesverkehrsminister Wolfgang 
Tiefensee, auf dem 23. Deutschen Logistik-Kongress der Bundesvereinigung 
Logistik (BVL) heute in Berlin. 
 
Es komme mehr denn je darauf an, dass Politik und Wirtschaft gemeinsam die 
Wettbewerbsfähigkeit des Logistikstandortes Deutschland für die Zukunft sichern 
und ausbauen, so der Minister. "Deswegen haben wir entschieden, den Masterplan 
Güterverkehr und Logistik in enger Zusammenarbeit mit den Akteuren der 
Wirtschaft zu erarbeiten", sagte Tiefensee. "Mit dem Masterplan werden wir 
konkrete Handlungsempfehlungen für die Optimierung des Verkehrssystems 
entwickeln. Die Maßgabe lautet: Stärkere Bedarfsorientierung, mehr 
Wirtschaftlichkeit und vor allem einen Zuwachs an Effizienz." 
 
Dabei bedeute Effizienz vor allem auch, die Produktions- und Konsumzentren des 
Landes gezielter als bisher miteinander zu verbinden und Maßnahmen zur besseren 
Vernetzung von Wirtschaftsregionen zu identifizieren. Dies gelte beispielsweise 
für die Logistikknotenpunkte der Häfen, etwa durch verbesserte 
Hinterlandanbindungen. Ebenso große Bedeutung aber habe eine bessere nationale 
Koordinierung der Flughafenpolitik, mit der wir eine weitere Stärkung dieser 
wichtigen Drehscheiben des Exports und Imports erreichen wollen, so Tiefensee. 
 
Den Unternehmen des Straßengüterverkehrs teilte der Bundesverkehrsminister mit, 
dass die Bundesregierung bei der EU-Kommission in Brüssel ein 
Innovationsprogramm zur Förderung emissionsarmer schwerer Nutzfahrzeuge zur 
beihilferechtlichen Prüfung eingereicht hat. 
 
"Die Bundesregierung hält Wort", so Tiefensee zur Initiative der 
Bundesregierung. "Wir haben mit den Güterverkehrsverbänden BGL und DSLV im 
Frühjahr vereinbart, das Transport- und Speditionsgewerbe durch 
Harmonisierungsschritte zu entlasten. Die Absenkung der Kfz-Steuer für schwere 
Lkw auf das europarechtlich zulässige Mindestmaß haben wir bereits auf den Weg 
gebracht. Das dazu erforderliche Steueränderungsgesetz ist bereits in der 
parlamentarischen Beratung. Das Volumen dieser Harmonisierung beträgt 150 
Millionen Euro. Mit dem in Brüssel notifizierten Förderprogramm halten wir den 
zweiten Teil unserer Zusage ein. Es hat ein Volumen von 100 Millionen Euro pro 
Jahr. Damit unterstützen wir die Anschaffung besonders umweltfreundlicher Lkw. 
 
Hintergrund zum Innovationsprogramm 
 
Im Mai 2003 hatten sich der Bundesrat, der Bundestag und die Bundesregierung 
darauf verständigt, dem deutschen Straßengüterverkehrsgewerbe zur Verbesserung 
ihrer Wettbewerbsbedingungen im europäischen Güterverkehr ein 
Harmonisierungsvolumen von 600 Millionen Euro jährlich zu gewähren. 
 
Die Europäische Kommission hatte mit ihrer Entscheidung vom 25. Januar 2006 dem 
vorrangig zu verfolgenden Mauterstattungsverfahren im Beihilfe-Prüfverfahren 
nicht zugestimmt. Bundesverkehrsminister Tiefensee verständigte sich mit den 
Präsidenten des DSLV und des BGL Anfang 2006 darauf, dass eine Klage gegen die 
negative Entscheidung der Europäischen Kommission nicht zielführend sei und 
nunmehr alternative Harmonisierungsmaßnahmen zu realisieren seien. Zu den 
alternativen Maßnahmen zählen neben der Absenkung der Kfz-Steuer für schwere 
Nutzfahrzeuge auf das europarechtlich zulässige Mindestniveau die Förderung der 
Anschaffung emissionsarmer schwerer Nutzfahrzeuge.  
 
Das Innovationsprogramm sieht Zuwendungen an Unternehmen vor für die Anschaffung 
solcher Nutzfahrzeuge ab 12 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht, die bei der ersten 
verkehrsrechtlichen Zulassung unter noch nicht verbindliche Schadstoffklassen 
für Neufahrzeuge fallen. 
 
Die Unternehmen können dabei wählen, ob sie zur Finanzierung von Neufahrzeugen 
ein zinsgünstiges Darlehen im Rahmen des ERP-Umwelt- und Energiesparprogramms 
der KfW Förderbank mit besonderen Zinskonditionen nutzen wollen oder einen nicht 
rückzahlbaren einmaligen Investitionszuschuss beantragen. Mit dieser 
zweigleisigen Förderung kann sowohl der Kauf als auch das Leasen von 
Neufahrzeugen gefördert werden. Förderfähig sind die Investitionsmehrkosten, das 
heißt die zur Erreichung der über-obligatorischen Emissionsstandards notwendigen 
Aufwendungen. Für die Investitionsmehrkosten wird ein Durchschnittswert in Höhe 
von 8.500 Euro pro Fahrzeug angesetzt. 
 
Der Ausgangssatz der Förderung beträgt 30 Prozent der Investitionsmehrkosten 
(2.550,- Euro). Kleinen und mittleren Unternehmen sowie Unternehmen in den 
Fördergebieten der alten und neuen Bundesländer wird eine erhöhte Förderung 
gewährt. Der Zuschlag für kleine und mittlere Unternehmen beträgt 10 Prozent. 
Der Zuschlag in Fördergebieten der alten Bundesländer beträgt 5 Prozent, in 
Fördergebieten der neuen Bundesländer 10 Prozent. 
 
Bewilligungsbehörde sowohl für die zinsgünstigen Darlehen als auch für den 
Zuschuss wird die KfW Förderbank sein.  
 
Die Notifizierung der Förderrichtlinie stellt einen wichtigen Schritt zur 
Umsetzung dieser alternativen Harmonisierungsmaßnahme dar. Sofern die Zustimmung 
der EU-Kommission rechtzeitig vorliegt, soll die Förderung zum Anfang 2007 
starten. Für die Förderung der Anschaffung emissionsarmer schwerer Nutzfahrzeuge 
stehen pro Jahr 100 Millionen Euro zur Verfügung. 
 
(Quelle: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), 
19.10.2006, Nr.: 338/2006)   
 
 
© 2006-2017 Thomas W. W. Rode, Wendeburg, E-Mail:
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